Die Ludolfs

Wer kennt sie nicht: Die berühmte Schrottplatzfamilie bestehend aus den Brüdern Günter, Manni, Uwe und Peter. Die berühmtesten Schrottplatzbrüder haben uns viele schöne Stunden vor dem TV beschert. Aber wer kennt die Geschichte die dahinter steckt? Wie kamen die Schrott-Brüder zum TV? Wir klären Sie auf.

Die TV-Anfänge

Als im Jahr 2002 das SWR eine Sendung über Dernbach produzierte, erwähnte der Bürgermeister den Schrottplatz der Ludolfs. Das Filmteam war derart begeistert von den Brüdern, dass kurzentschlossen ein Kurzportrait gedreht wurde. Anschließend produzierte der Sender eine zweiteilige Dokumentation, die jeweils 30 Minuten dauerte. Der damalige Titel lautete: Die Schrott-Brüder – Die Autoverwerter aus dem Westerwald. Das besondere war sicherlich nicht der Schrottplatz der Familie, der nicht viel größer als die Autoverwertung Münster ist, sondern die Inhaber, die den Zuschauern immer ein Lächeln auf die Lippen zauberten.

 

Immer wieder gab es von nun an verschiedene Dokumentationen über die Brüder Ludolf und deren Schrottplatz, bis im Jahr 2006 vom Sender DMAX eine Fernsehserie daraus machte. Der große Erfolg führte dazu, dass der Sender sogar einen 24-stündigen Ludolfs-Marathon sendete. Auf der Webseite des Spartensenders konnten die Zuschauer darüber abstimmen, welche Folgen in den Marathon aufgenommen werden sollten. Dieser wurde dann aufgrund des großen Erfolges die kommenden zwei Jahre wiederholt. Dies bescherte dem Sender die höchsten Tagesmarktanteile die es für DMAX je gegeben hat. Insgesamt wurden 96 Folgen über die Ludolfs produziert, die auch mit Untertiteln im niederländischen TV und synchronisiert im russischen Fernsehen laufen.

Die Ludolfs werden Kult

Von nun an sind die Ludolfs Kult und laden auch zu einem Tag der offenen Tür ein. Mehr als 10.000 Besucher möchten die Brüder kennenlernen und sorgen für Chaos auf den Straßen Dernbachs. Der zweite Schritt ist ein Kinofilm über die Ludolfs und die Premiere des Films findet in einer Lagerhalle eines Reifenhändlers statt. Hierfür konnten die Fans Eintrittskarten für 10 Euro erwerben und wieder fanden sich 1.400 Fans, die dieses Spektakel nicht verpassen wollten. Dabei sind die Fans ganz normale Menschen und keine Autofreaks. 

 

Die Ludolfs wurden aufgrund ihrer Natürlichkeit und Freundlichkeit so beliebt und zeigen, dass man für eine Erfolgssendung kein Drehbuchbenötigt. Und nichts ist ihnen dabei peinlich. Ob sie schief singen, ungelenkt tanzen oder einfach vor laufender Kamera einschlafen, nichts nimmt man den Brüdern übel und die Philosophien die sie verbreiten berühren Menschen in ganz Deutschland. So auch Peter der einmal sagte: „ Man muss nicht reich sei, sondern zusammenhalten. Viele wünschen sich gute Eltern. Geld kann jeder haben aber Liebe an die Kinder weitergeben ist unbezahlbar. Das ist wichtiger als alles andere…das ist ganz, ganz wichtig.“ 

Erfolg mit Schattenseiten

Der schnelle Erfolg war aber nicht für alle Ludolfs so leicht zu ertragen. Zum Beispiel wurde Horst Günter immer schwermütiger und dass bei den Brüdern immer nur Nudeln gekocht wurden ist ebenfalls nur die halbe Wahrheit. Der Oberbürgermeister schilderte einer Zeitung, dass in der Metzgerei berge von Fleisch regelmäßig geholt wurden. Bei Günter fehlte zusätzlich die Bewegung, da er ja den ganzen Tag am Telefon saß, trank viel Kaffee und rauchte Kette. Im Januar 2011 verstarb er dann an einem Herzinfarkt. Dies war dann der Wendepunkt der Erfolgsgeschichte und die Differenzen wurden immer größer. Schon bei der Beerdigung war dies deutlich zu erkennen. Während Manni und Uwe die Kamera suchen, ist Peter kaum noch zu sehen. Als er nach vielen Wochen das Haus nun wieder verlässt, hat er 67 kg weniger, beteuert aber dass er nicht krank sei.

 

Manni hatte vorher bereits bei verschiedenen TV-Formaten mitgespielt, gemeinsam versuchten die drei Brüder mit SEK Ludolfs wieder an die alten Erfolge anzuknüpfen. Als dies nicht funktioniert werden auch die Kritikerstimmen immer lauter. Als sie auch noch versuchen eine Musik-CD aufzunehmen wirft man ihnen den Verlust der Authentizität vor. Viele Fans wenden sich von den einst so beliebten Schrott-Brüdern ab. Als sie noch beginnen sich öffentlich zu streiten trennen sich die Brüder. Peter wohnt nun im Münsterland, Manni und Uwe versuchen es im Jahr 2016 erneut im Fernsehen. Auch wenn die Quoten am Anfang recht vielversprechend waren, bleibt der Erfolg am Ende doch aus. 

Das Ende der Familienidylle

Nun veröffentlichen beide Seiten getrennt voneinander Videobotschaften, bei denen es nur Vorwürfe hagelt. Dadurch wird es noch schlimmer und die Brüder trennen sich anscheinend auf ewig. Die erhoffte Versöhnung wird es wohl nicht mehr geben. Ob es nun am Erfolg lag, dass die Ludolfs sich dermaßen zerstritten kann man nicht genau sagen. Sicher ist allerdings, dass sich das Phänomen Ludolfs selbst zerstört hat.