Im Jahr 2009 gab es die berühmte Abwrackprämie. Das führte dazu, dass viele alte Autos auf die Schrottplätze gelangten. Und trotzdem waren die Schrotthändler nicht zufrieden. Woran lag das?
Die große Anzahl an Autos die verschrottet werden mussten führten dazu, dass einige Schrotthändler die Arbeit nicht mehr bewältigen konnten. Zudem waren viele Autos dabei, die problemlos noch einige Jahre hätten fahren können. Aber dies war nicht der einzige Grund dafür, dass die Schrotthändler verärgert waren. Durch die enorme Anzahl an Fahrzeugen sankt der Schrottpreis von 200 Euro auf 20 Euro je Tonne. Die Arbeit die verrichtet werden musste blieb aber die Gleiche. Aber auch gebrauchte Ersatzteile konnten nur schwer verkauft werden. Vor der Abwrackprämie brachten die Besitzer der Fahrzeuge ihre alten Autos zu den Schrottplätzen. Im Jahr 2009 waren die Schrotthändler damit beschäftigt die Autos bei den jeweiligen Händlern zur Entsorgung abzuholen. Ohne Überstunden war der Arbeitsaufwand nicht zu bewältigen.
Auf dem Schrottplatz angelangt wurden die Fahrzeuge erst einmal trocken gelegt und dann einfach abgestellt. Erst wenn ein Kunde ein Ersatzteil benötigte wurde dieses ausgebaut. Der Ansturm war aber so groß, dass hierfür kaum noch Zeit blieb. Also wurden die Autos sofort zerlegt und dann geschreddert oder gepresst.
Fast 10 Jahre später hat sich die Branche aber wieder normalisiert und der Job des Schrotthändlers ist durchaus wieder lukrativ. Metalle wie Aluminium, Kupfer oder Zink sind sehr gefragt und in Zeiten knapper Ressourcen wird die Nachfrage sicherlich nicht sinken. Die effektive Weiterverarbeitung würde ohne die Schrotthändler einfach nicht funktionieren. Das gilt für den kleinen Betrieb mit einem oder zwei Beschäftigten genauso wie für die Firma, die Millionen mit Schrott umsetzt.
Möchten Sie als Schrotthändler arbeiten, sollten Sie aber über die entsprechenden Materialkenntnisse verfügen. Sie müssen wissen, wie Sie die Metalle unterscheiden können und wie Sie am besten das Material prüfen. Denn anhand dieser Daten können Sie den aktuellen Wert bestimmen. Viele Metalle können Sie aufgrund der Farbe nämlich nicht voneinander unterscheiden.
Wenn Sie dann wissen um welches Metall es sich handelt, können Sie den Wert festlegen. Diese wechseln allerdings täglich, da die Metalle an der Börse gehandelt werden. Die entsprechenden Informationen finden Sie im Internet. Eine Seiten bieten Ihnen aber auch einen Newsletter an, der Sie täglich mit den aktuellen Daten versorgt. Eine Prüfung als ausgebildeter Schrotthändler können Sie aber nicht ablegen. Dies ist kein Lehrberuf. Aus diesem Grund starten auch viele Schrotthändler als Quereinsteiger aus Berufen wie KFZ-Mechaniker oder -Mechatroniker. Aber auch ehemalige Groß- und Einzelhändler sind hier zu finden. Sie finden aber bei Bedarf viele Anlaufstellen, bei denen Sie sich weiterbilden können.
Recycling immer wichtiger
Schon heute wird mehr Kupfer aus altem Schrott gewonnen, als es aus Erz gefördert wird. Besonders wichtig ist aber für den Wert die Reinheit des Metalls. Wenn Sie den Wert von reinem Kupferschrott mit frisch gewonnenem vergleichen stellen Sie fest, dass es hier keinen Unterschied gibt. Für eine Förderung aus Erz wird aber deutlich mehr Energie benötigt. Schaut man sich hier einmal Aluminium an, verbraucht das Recyceln nur fünf Prozent der Energie als wenn dieses aus Bauxit gewonnen wird.
Ein Start bei einem größeren Unternehmen kann durchaus sinnvoll sein, da Sie hier wahrscheinlich die Möglichkeit erhalten werden mehrere Abteilungen zu durchlaufen. Aber Sie sollten auch bedenken, dass die Arbeit als Schrotthändler auch körperlich sehr anstrengend sein kann. Zusätzlich haben Sie bei einem eigenem Betrieb immer wieder mit Diebstählen zu kämpfen. Schätzungsweise werden jeden Monat Metalle im Wert von über 500.000 Euro gestohlen. Aus diesem Grund müssen Sie auch darauf achten, welche Ware Ihnen als Händler angeboten wird. Denn kaufen Sie gestohlene Ware an, machen Sie sich auch strafbar.
Sie können aber mit dem An- und Verkauf von Altmetall viel Geld verdienen. Und das ist ja sicherlich Ihr Ziel. Beachten Sie einige Dinge, kann Ihrem Weg in die Selbstständigkeit nichts mehr in die Quere kommen.