Mit Schrott konnte man immer viel Geld verdienen. Jetzt möchten die Kommunen ebenfalls in das Geschäft einsteigen um die leeren Kassen zu füllen und machen es den Schrottplatzbetreibern schwer.
Aus diesem Grund müssen immer mehr Schrottplätze dicht machen und die illegalen Schrottsammler häufen sich. Die Lagerplätze und Hallen der Verwertungsbetriebe bleiben unterdessen leer. Viele Gemeinden haben den klassischen Schrottsammlern ihre Tätigkeit untersagt, was dazu führt das Privatpersonen Ihren Schrott nicht mehr abgeben. Als Schrottsammler muss man zahlreiche Angaben machen um eine Sammelgenehmigung zu erhalten. Hierzu wird abgefragt wie groß das Unternehmen ist, wieviel sie sammeln möchten und wo die Ware am Ende verbleibt.
Der bürokratische Aufwand ist so groß geworden, dass die meisten Schrottsammler sich diesen gar nicht leisten können und aufgeben. Einige Vorschriften und Abfragen sind quasi nicht erfüllbar, was zu einem Berufsverbot führt. Zwar haben bereits einige Schrottsammler vor Gericht geklagt und auch gewonnen, dies können sich aber die wenigsten leisten.
Ohne die kleinen Sammler bleibt aber viel Schrott in den Kellern der Verbraucher oder landet einfach im Hausmüll. In den letzten vier Jahren sind so rund 30 Prozent Schrott verloren gegangen. Dadurch müssen immer mehr Schrottplätze schließen. Denn viele Schrottplätze benötigen alte Fahrräder, Amaturen oder auch die Waschmaschine.
Einige Unternehmen können die Flaute aber durch Container Vermietungen oder die Entsorgung von Gewerbemüll ausgleichen. Wer das nicht kann, wird über kurz oder lang entweder schließen oder von einem großen Betrieb übernommen.
Kriminelle erschließen das Geschäft
In Deutschland gibt es noch etwa 800 solcher Plätze, an denen der Schrott abgeliefert werden kann. Illegale Sammler reißen sich das Geschäft mit dem Altmetall unter den Nagel. Sollte jemand bei Ihnen vor der Türe mit seinem LKW halten, müssten Sie ihn eigentlich erst einmal nach der Genehmigung fragen. Denn auch Sie machen sich strafbar, wenn Sie den Müll in falsche Hände abgeben. Die meisten Verbraucher sind aber einfach nur froh, wenn sie ihren Schrott los sind.
Besonders groß ist das Problem in Grenznähe zu den Niederlanden. Dort sind die Regeln nicht so streng wie hier in Deutschland und der nächtliche Grenzverkehr nimmt deutlich zu. Wer seinen Schrott in Deutschland abgibt muss sich ausweisen können und die Adresse wird auf dem Wiegeschein vermerkt. In den Niederlanden kann man den Schrott einfach abgeben ohne sich ausweisen zu müssen. Meist fühlen sich die Behörden einfach nicht zuständig und ignorieren das Problem.
Probleme durch sinkende Preise
Ein weiteres Problem sind im Moment aber auch die sinkenden Preise. Allein vom Stahlschrott kann kaum ein Unternehmen noch überleben. Vor zwei Jahren war der Preis für eine Tonne Stahlschrott der in die Türkei exportiert wurde noch doppelt so hoch wie jetzt. Aber auch Aluminium oder Kupfer ist längst nicht mehr das wert, was es einmal war. Lediglich Zink verzeichnet eine deutliche Steigerung.
Dieses Problem betrifft aber nicht nur die kleinen Schrottplätze, sondern auch die Großen der Branche. Immer mehr Recycling betriebe stehen vor dem Aus und suchen neue Investoren, werden verkauft oder schließen ganz. Dieser Trend muss unbedingt aufgehalten werden, da wir alle auf den Schrott angewiesen sind. Besonders in Zeiten immer knapper werdender Ressourcen.